Gesundheit
Über das Thema Erkrankungen beim Labrador wollen wir nicht belehren, sondern nur kurz auf die drei meistgefragten Themengebiete bei den Erbkrankheiten eingehen, und Ihnen eine Kurzinformation zur Verfügung stellen.
Grundsätzlich ist der Labrador ein robuster, gesunder Hund
1. Hüftgelenkdysplasie (HD)
Für unseren Kennel gilt: Wir können lückenlos belegen, ob und in welcher Form HD bei den Vorfahren in der Zuchtlinie aufgetreten ist.
Alle unsere jungen Zuchthündinnen entsprechen in ihren Gesundheitsergebnissen, dem hohen Standard des Labrador Club Deutschlandsetzen. Wir erwarten von unseren Käufern, dass sich die Hunde mit einem Jahr einer Röntgenkontrolle unterziehen, um so unseren Anspruch hinsichtlich der Gesundheit halten zu können. Allerdings kann auch eine Zucht mit HD-freien Elternteilen keine absolut gesunden Nachkommen garantieren. Um hier gegenzusteuern, ist allerdings bereits vorbeugend schon sehr vieles in der Aufzucht des Welpen/ des Junghundes möglich. Hier stehen wir beratend zur Verfügung.
Ruhe ist für die Entwicklung des Welpen von ausschlaggebender Bedeutung
Kaum eine Krankheit ist unter Labradorfreunden so im Gespräch wie die HD. Es handelt sich dabei um eine krankhafte Veränderung des Hüftgelenks. Das Hüftgelenk setzt sich aus der Gelenkpfanne des Beckens und dem Kopf des Oberschenkelknochens (Femurkopf) zusammen. Er ist im Falle einer HD missgebildet, wodurch die Funktion des Hüftgelenks stark beeinträchtigt wird. Es kann zu einem schwankenden Gang, Bewegungsunlust, Schwierigkeiten beim Aufstehen und letztlich zu starker Lahmheit kommen. Die Verformung des Femurkopfes ist vermutlich eine Erbkrankheit, die die Züchter trotz großer Anstrengungen bisher nicht in den Griff bekommen konnten. Die Diagnose HD kann erst im Alter von 1 Jahr durch eine Röntgenuntersuchung sicher gestellt werden. Je nach Schweregrad wird die HD in 5 Stufen eingeteilt.
A: HD frei bzw. kein Hinweis auf HD
B: Übergangsform, d. h. geringe, gerade noch erfaßbare Veränderungen
C: leichte HD
D: mittlere HD
E: schwere HD
Die Behandlung, also wie und in welcher Form einem HD-kranken Labrador zu helfen ist, bestimmt Ihr Tierarzt in Abhängigkeit von der Schwere und dem Grad der Erkrankung. Neben spezieller Pflege, Fütterung und Haltung können auch chirurgische Eingriffe vorgenommen werden.
2. ED/OCD Osteochondrosis dissecans
Zunächst ein Hinweis zur Einteilung der Schweregrade, da die unterschiedliche Bezeichnung bei DRC und LCD für Käufer verwirrend ist. Der DRC unterscheidet die Formen: O, Übergang, 1, 2, 3. Der LCD dagegen unterteilt nur in 0, 1, 2 und 3, wobei in 1 der Wert Übergang mitintegriert ist. Eine verbindlich festgeschriebene Röntgenkontrolle ist im DRC, dem wir angeschlossen sind, erst seit ca. 10 Jahren verbindlich in der Zuchtordnung vorgeschrieben.
Osteochondrosis dissecans bezeichnet das Absterben (Nekrose) des Gelenkknorpels. Der Teil des Knochens, der zum Gelenk gehört, wird von einer Knorpelschicht, dem so genannten Gelenkknorpel überzogen. Dieser wird nur bei Jungtieren im Wachstum durch eigene Blutgefäße versorgt. Beim ausgewachsenen Hund wandern die benötigten Nährstoffe vom anliegenden Knochengewebe in den Knorpel ein. Wird die Durchblutung gestört oder löst sich der Knorpel vom Knochen, kommt es zu einer Mangelernährung und damit zu einem Absterben des Knorpels. Eine solche Schädigung kann im Schulter, Ellenbogen, Hüft oder Sprunggelenk auftreten. Die dadurch verursachte Lahmheit tritt meist bei Jungtieren unter 1 Jahr auf. Es wird vermutet, dass diese Erkrankung erblich ist.
Die weiteren Einflußfaktoren sind sehr unterschiedlich: Starkes Wachstum bei wohlgenährten Junghunden verbunden mit mechanischer Belastung bei heftigen Bewegungen sowie eine fehlerhafte Ernährung des Tieres (Mineralstoff- und Vitamin-D-Mangel) können dabei ebenso eine Rolle spielen wie bestimmte körperliche Merkmale. So erkranken beispielsweise großwüchsige Rassen mit breitem Brustkorb häufiger. Es wird vermutet, dass das Knochenwachstum mit der Gewichtszunahme nicht Schritt halten kann, die mechanische Belastung der Gelenke zu groß wird und dadurch die versorgenden Blutgefäße zerstört werden. Im Falle eines abgelösten Knorpels können die Nährstoffe nicht mehr vom Knochen in den Knorpel übergehen. In beiden Fällen führt das Absterben des Gelenkknorpels zu schweren Funktionsstörungen des Gelenks. Die Behandlung erfolgt medikamentös, in schweren Fällen muss operiert werden.
Gradeinteilung bei OCD
Grad 0: keinerlei Anzeichen für OCD
Grad 1: vermutete oder geringfügige Anzeichen für OCD
Grad 2: feststellbare Anzeichen für OCD, meist auch mit klinischem Befund
Grad 3: manifestierte OCD, deutlich feststellbar
3. PRA (Progressive Retinaatrophie)
Auch hier gilt grundsätzlich: Unsere für die Zucht eingesetzten Hunde werden mittels einer Blutprobe DNA-PRA getestet Das bedeutet, es wird ein Gen-Marker Test durchgeführt, um so eine Risikominimierung bei der Zucht zu betreiben. Unsere Hunde sind DNA-PRA frei!!
Seit 2007 ist der Test Bestandteil der LCD-Zuchtordnung. Wir sind es uns, unseren Hunden und unseren Welpenkäufern schuldig, das Risiko auf der Basis des heutigen Standes der Wissenschaft so gering als möglich zu halten.
Die zentrale, progressive Retinaatrophie, so der medizinische Ausdruck, ist eine erbliche Erkrankung, die beim Labrador häufig zu beobachten ist. Sie führt zu einer langsam fortschreitenden Zerstörung der Netzhaut und schließlich zum Erblinden des Hundes. Labradore mit dieser Krankheit sehen anfangs in der Dämmerung deutlich besser als im Hellen. Teilweise kann es lange dauern, bis die Erkrankung auffällig wird. Die Retinaatrophie ist von großer Bedeutung bei der Zucht. Da die Erkrankung möglicherweise erst festgestellt wird, wenn ein Labrador schon mehrfach zur Zucht eingesetzt wurde, sollte der Züchter beim jungen Hund, mit dem er züchten möchte, eine spezielle Untersuchung (Elektroretinogramm) vornehmen lassen.
Normal=A
getestet bedeutet, das der Hund nach heutiger Sicht weder das PRA- Gen trägt, es also auch nicht vererben wird, noch an dieser Erkrankung erblinden wird.
Nonaffected=B
bedeutet, dieser Hund trägt zwar die genetische Eigenschaft in sich, wird aber selbst nie erblinden und bringt bei geschickter Verpaarung (nämlich mit A-getesteten Hunden) einen hohen Prozentsatz an A, also “gänzlich freien“ und einen gewissen Prozentsatz B, also Hunde die niemals erkranken werden.
Affected=C
bedeutet, der Hund “trägt• dieses besondere Gen in sich und wird zu einem gewissen Wahrscheinlichkeitsprozentsatz später erblinden. Mit B verpaart oder mit ungetesteten Hunden steigt das Risiko einer Vermehrung der PRA Trägerschaft und es wird immer ein gewisser Prozentsatz erkranken. Mit A verpaart entstehen aus dieser Verbindung B-tragende, aber auch einen gewissen Prozentsatz A, also “freier“ Tiere.