Wesen
Rowland Johns schreibt 1933 in seinem Büchlein „Unser Freund, der Labrador“: Das Geheimnis seiner Popularität: >>Popularität in Bezug auf Menschen besteht aus nichts Fassbarem. Diejenigen, die sie erreichen, gelangen normalerweise dahin, ohne sich Beifall heischend in der Menge hervortun zu müssen. Sie werden unausweichlich populär, da sie etwas besitzen, ein kleines Extra, das andere nie haben werden.
Bei den Hunden ist es wie bei den Menschen: wenn wir die Gründe für den kometenhaften Anstieg zur Popularität beim Labrador suchen, finden wir die Antwort in seinem sprichwörtlichen Charme, seiner großen Liebenswürdigkeit jederzeit und immer, seiner immerwährenden Treue seinen Freunden gegenüber bis zum letzten Atemzug, seinem herausragenden Verstand und Gehorsam, seiner Einsatzfähigkeit in seinem besonderen Arbeitsgebiet, dem Bringen von Flugwild nach dem Schuss.
Alle diese Qualitäten finden wir im gleichen Individuum, dem Labrador. Unter der Gattung Hund gibt es keinen Mutigeren als ihn.
Er wird einen ganzen Jagdtag unermüdlich und ohne Klage unter extremen Bedingungen mitmachen, oder sollte ein ungebetener Eindringling in seinem Haus nach Souvenirs suchen, wird dieser anschließend bezeugen können, dass der Labrador auch hier seinen Mann stellt. Ein harmonisch gebauter, unverdorbener Hund ist er der Labrador, ein ansehnlicher, ein stattlicher Hund, ein erstklassiger Arbeiter und ein loyaler Freund. Der Labrador ist ein Wasser und Apportierhund. Zum Tragen von Wild braucht er einen kräftigen Fang, einen starken, gut bemuskelten Hals, unterstützt durch eine kräftige, mit starken Knochen bestückte, Vorhand mit gut gepolsterten, Stoß auffangenden Pfoten. Die kräftige Hinterhand mit den tief gestellten Sprunggelenken dient zum Antrieb und zum Schub. Er ist, dank seiner starken Vor- und Nachhand mit den kräftigen Pfoten und der als Ruder dienenden Otterrute ein wendiger, schneller und ausdauernder Schwimmer.
Als Familienhund ist er dank seiner Kinderfreundlichkeit, Belastbarkeit, Toleranz und Anpassungsfähigkeit ein idealer Begleiter für Jung und Alt.
Als Jagdhund und Arbeitshund wird er vor allem nach dem Schuss zum Apportieren oder zum Suchen von verletztem Wild eingesetzt. Als Drogenhund ist er ein nicht mehr wegzudenkender Helfer von Zoll und Polizeibehörden im Kampf gegen den Drogenhandel und als Sprengstoffhund im Einsatz gegen Kriminalität.
Als Blindenführhund ist er, dank seiner enormen Belastbarkeit auf dem Weg, Weltweit die Nr. 1 zu werden. Als Rettungshund hat er sich schon oft als Lawinen, Katastrophen und Flächensuchhund in Ernstfällen bewährt. Als Sanitäts- und Fährtenhund bringt er ideale Voraussetzungen mit.
Als Schutzhund ist er nicht geeignet. Leider wird er dazu immer wieder von Leuten missbraucht, die seine seit dem Ursprung der Rasse angezüchtete Anlage des »weichen Mauls« ignorieren. Dieses »weiche Maul« befähigt ihn, jede Art von Wild zu apportieren, ohne es zu verletzen.
Aqility, für diesen Hundesport ist der Labrador wegen seines breiten, kräftigen Körperbaus nicht der ideale Partner.